Artikel aus der Frankfurter Neuen Presse, 12. März 2013.
Nach dem Schild wurde die Sitzbank herausgerissen
Die Bürgervereinigung erstattet nun Anzeige, will sich aber nicht unterkriegen lassen und alles wieder montieren.
Die Picknick-Bank am Bouleplatz wurde am vergangenen Wochenende aus der Verankerung gerissen.
“Das wurde mit brachialer Gewalt rausgerissen.” Karin Hochsattler kann auch Tage nach dem Vandalismus im Park “Sindlinger Wiesen” nur den Kopf schütteln. “Das müssen irgendwelche Leute sein, die nicht wissen, wohin mit ihrer Kraft”, ärgert sich die Kassiererin der Bürgervereinigung Alt-Münster. Am Wochenende haben unbekannte Krawallmacher die große Picknick-Bank am Bouleplatz aus der Verankerung im Boden herausgerissen und umgekippt auf der Spielfläche liegengelassen. Da die Stangen verschraubt und verklebt sind, “muss man die schon losflexen”, vermutet Karin Hochsattler. Was die Vandalen hinterlassen haben, sei zudem gefährlich, denn an der Stelle der Bank ragten die Gewindestangen einige Zentimeter weit heraus.
Inzwischen steht die Picknick-Bank zwar wieder notdürftig an ihrem Platz, der Ärger der Bürgervereinigung ist aber längst nicht verraucht. Am heutigen Mittwoch, 13. März, soll das Thema beim “Treffpunkt für Jedermann” angesprochen werden. Der Stammtisch des Vereins beginnt um 19.30 Uhr im Alten Rathaus Münster, am Kirchplatz. Weitere Themen sind die weiterhin fehlende Nahversorgung im Stadtteil nach der Schließung des Tegut-Supermarktes sowie die geplante Beschattung und Begrünung des Kirchplatzes. Gäste sind willkommen, mit der Bürgervereinigung zu diskutieren und Anliegen anzusprechen.
Über den Vandalismus am Bouleplatz will die Verein übrigens nicht nur reden. “Wir werden rechtliche Schritte einleiten, da es den Verein und seine Mitglieder Zeit, Arbeit und auch Geld kostet, alles wieder herzurichten”, kündigt Schriftführerin Sylvia Beier eine Anzeige an. Schließlich ist es nicht der erst Fall dieser Art: Schon im vergangenen Spätsommer sei das Schild mit der Spielanleitung herausgerissen worden. Ein Anwohner fand es tags darauf in seinem Garten auf einem Trampolin liegend. “Das war ein stabiles Ding”, erinnert sich Karin Hochsattler an das wie ein Strohhalm umgeknickte Schild.
Von dem Vandalismus will sich die Bürgervereinigung Alt-Münster aber nicht einschüchtern lassen. Das Schild wird wieder aufgestellt, auch die Bank soll wieder richtig befestigt werden, kündigt die Kassiererin an. Der Bouleplatz stehe deswegen nicht in Frage, allerdings ist ein einmal ins Auge gefasstes zweites Spielfeld derzeit kein Thema, weiß Karin Hochsattler. Die Bürgervereinigung hat die Bouleanlage vor zwei Jahren mit viel Eigeninitiative hergerichtet. Rund 6000 Euro seien in das Spielfeld und die Bank investiert worden, sagt die Kassenchefin. Von den Boulespielern – kleinen wie großen – werde sie in den warmen Monaten schon ganz gut frequentiert. (wein)