Artikel im Höchster Kreisblatt von Sarah Leckel ⁜ 16. Mai 2012
Drei Plaketten für besondere Sanierungsprojekte wurden jetzt in Münster verliehen. Neben zwei Familien hat auch die Stadt für den Kulturbahnhof einen Preis erhalten. Damit sollen die Bürger für ihre Anstrengungen belohnt werden.
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Ausgezeichnete Eigentümer von der Bürgervereinigung Alt-Münster: Sabine und Witloff Möckel vor ihrem Haus an der Borngasse, dem Hofgut Herr von 1874 . . .
Altes zu bewahren kann manchmal kräftezehrender und kostenintensiver sein, als Neues zu schaffen. Hauseigentümer, die ihre historischen Gebäude sanieren, werden daher von der Bürgervereinigung Alt-Münster (BVAM) für ihre Anstrengungen auch ausgezeichnet.
Seit wann die Bürgervereinigung die Auszeichnungen vornimmt und wie viele Plaketten inzwischen verliehen wurden, wusste Peter Piesch nicht genau. Der Erste Vorsitzende der BVAM schätzt jedoch, dass die Anfänge in den 1970er Jahren liegen. Hintergrund sei es, Hausbesitzer zu ehren, die mit der Renovierung ihres Domizils zur Verschönerung des Stadtbildes beitragen, erklärte Piesch.
Ursprünglich hätten die Tontafeln "recht zeitnah" nach der Renovierung der Häuser verliehen werden sollen. Dies sei jedoch aufgrund der personellen Umgestaltung des Vorstands nicht möglich gewesen. "Letztes Jahr, auf einer Vorstandssitzung, haben wir beschlossen, das wieder zu machen", berichtete Piesch. Bei einem Spaziergang durch Münster entschied sich die Gruppe dazu, drei weiteren Hauseigentürmern eine Plakette zu verleihen.
Seit 26 Jahren leben Doris Oberländer und Wolfgang Ellwitz in dem Haus am westlichen Übergang des Münsterer Bahnhofes. Das Paar schätzt, dass ihr Wohnhaus zwischen 1900 und 1904 errichtet wurde. "Vielleicht gibt es eine Verbindung zur Bahn", mutmaßte Ellwitz. Bei den Renovierungsarbeiten war es den beiden Eigentümern wichtig, das Alte zu bewahren. "Was schön ist, haben wir versucht, schön zu belassen", berichtet Doris Oberländer. Lediglich den Wintergarten hätten sie aus Platzgründen angebaut.
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. . . sowie Doris Oberländer und Wolfgang Ellwitz an der Weilbacher Straße. Fotos: Hans Nietner
Familie Möckel ist etwas brachialer vorgegangen. Zwei Jahre haben sie ihr Haus in der Borngasse kernsaniert. "Nur die Außenwände und die Zwischendecke blieben stehen", beschrieb Sabine Möckel die Bauphase. Selbst die Fundamente wurden teilweise erneuert. "Es wäre bestimmt billiger gewesen, etwas Neues zu kaufen oder zu bauen", war sich Möckel sicher. Doch das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ist ein Familienerbstück. Denn in dem hübsch sanierten Fachwerkhaus, in der umgangssprachlich als "Hinnergass" bezeichneten Straße, lebten bereits die Großmutter sowie die Mutter von Sabine Möckel. Seit 2004 bewohnen nun Sabine und Witloff Möckel mit ihren Kindern das Gebäude.
Die dritte Tontafel erhielt Bürgermeister Thomas Horn – als Stellvertreter der Stadt Kelkheim für "vorbildliches Renovieren des Bahnhofs Münster". Auch wenn sich der Rathauschef über die Auszeichnung freute, betonte er: "Kelkheim hat ein altes und ein modernes Gesicht." Man dürfe daher nicht nur das Museale herausstellen. "Kelkheim ist keine klassische Fachwerkstadt."